Frohnau
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Wassermühle


Wassermühle
Das zweigeschossige Gebäude Berliner Straße 145 ist das frühere „Wirtshaus zur Mühle“. An dieser Stelle befand sich in alter Zeit die Hermsdorfer Wassermühle. Sie wurde schon um 1250 gegründet, aber erst 1449 erstmals urkundlich erwähnt, als sie aus wohl noch kurfürstlichem Besitz an den Berliner Bürger Heinz Donner überging. Vor 1620 wurde sie an den Hermsdorfer Gutsbesitzer Götze veräußert, war dann 1692 wieder in kurfürstlichen Besitz und wurde schließlich 1694 an den Mühlenmeister Zosse aus Rathenow verkauft. Seit 1920 mussten die Hermsdorfer, Rosenthaler und Heiligenseer Bauern hier ihr Getreide mahlen lassen, seit 1738 auch die Dalldorfer Bauern. Seit 1702 war zusätzlich eine Holzschneidemühle in Betrieb.

In der Kaufurkunde von 1694 war bestimmt, dass die Hermsdorfer Untertanen ihr Bier aus der Mühle zu holen hätten. Es bestand also schon damals eine Ausschankberechtigung, auf deren Grundlage später das Wirtshaus zur Mühle entstand. Nach Aufhebung des Mühlenzwangs 1810 wurde in der Umgebung viele Windmühlen errichtet, und die Einkünfte des Hermsdorfer Müllers verringerten sich. Kurz nach 1860 ließ der Gutsbesitzer Lessing die Mühle stilllegen und veräußerte das Mitte des 19. Jahrhundert erbaute Mühlen-Wohngebäude zur Nutzung als Wirtshaus. Noch heute befindet sich in den Räumen ein Restaurant. Um 1943 waren hier polnische Zwangsarbeiterinnen untergebracht.